Klapperstein

Schwämme, die möglicherweise im Kern von Klappersteine zu finden sind, wie von Schrammen (1910) beschrieben und dargestellt.

ZUSAMMENFASSUNG

Klappersteine sind kleine, oft kugelige Feuersteine mit einem losen, klappernden Kern. Viele entstanden um die gleiche Art von Schwamm herum. Die Unterschiede im Verkieselungsgrad geben Aufschluss über den Prozess der Feuersteinbildung.

EINFÜHRUNG

Feuerstein Klappersteine findet man an den Kiesstränden entlang der unteren Maastrichtium (Jelby et al., 2014) Kreidefelsen von MØNS KLINT (Dänemark). In Deutschland sind Klappersteine begehrte Sammlerstücke, weil ein lockere Kern im Feuerstein beim Schütteln klappert. Die Klappersteine begeistern seit jeher. Früher scheinen größeren runde Feuersteine als Kanonenkugeln verwendet worden zu sein, während die kleineren runde klappernde Feuersteine von schwangeren Frauen als Talisman getragen wurden. Der porösen Kern der Klappersteine bilden öfters Kieselschwämme, (Schrammen, 1910) wie die kugelige Plinthosella squamosa (Von Zittel, 1878).

BESCHREIBUNG

Die Klappersteine der MØNS KLINT SAMMLUNG, klappern nicht alle, weil der Kern verschwunden ist (Leere Hülle), oder noch mit der Außenwand verwachsen. Die Außenwand der Klappersteine besteht aus dunklem dichtem Feuerstein mit helleren Flecken und röhrenförmigen Kanäle, oft konzentriert in einer Äquatorebene (Löchrige Mandarine). Üblicherweise ist die Außenseite der Klappersteine dunkelgrau, sehr glatt gerollt und mit vielen helleren Gruben versehen. Eine Ausnahme hat eine pudrige, raue, kaum abgerollte, hellere Außenseite, als käme es direkt aus der Kreide (Glatte mit großen Löchern).

Der Kern der Klappersteine zeigt zunehmende Verkieselungsgrade und besteht aus poröser (Kleine Flasche) zu dichterem Feuerstein (Kleine Kugel). Der Übergang vom porösen Kern zur dichten umgebenden Wand ist ziemlich abrupt und wird häufiger von einem Hohlraum unterbrochen. Stellenweise ist noch ein feines schwammiges Netzwerk mit Kieselnadeln sichtbar. Darüber hinaus enthalten die verkieselten Kerne der durchgesägten Klappersteine auch Pyrit (Speichen Kugel und Wurm Drin Kugel).

Es ist möglich, dass der Kern der Speichen Kugel die typische stark warzig, artikulierte 'tetraclone-desmas' zeigt, während der Kern von Wurm drin Kugel die typischen dermale Skleren Platten enthält, wie sie von Plinthosella squamosa auf der Website von Ralf Krupp beschrieben sind.

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ENTSTEHUNG

Prof. Blume berichtet, dass kugelförmige Feuersteine hauptsächlich im Kreidefelsen zwischen Feuersteinschichten gefunden werden. Löcher und Kanäle in der Außenwand aus Feuerstein sollen beim Rollen in der Brandung entstanden sein. Angeblich, ein Ergebnis von Verwitterung und Auflösung von außen nach innen teilweise pyritisierter Auswüchse des eingeschlossenen Plinthosella-Schwamms, wodurch sich der poröse Kern teilweise auflösen konnte, sich von der ihn umgebenden dichten Wand ablösen und so den Klapperstein bilden. Der Schwamm und seine Auswüchse werden ausführlicher beschrieben von Bos (2014).

WEITERE UNTERSUCHUNG

Die Klappersteine scheinen Varianten von Feuersteinen mit nicht vollständig verkieseltem Kern zu sein, bei denen wir häufiger das sogenannte Feuersteinmehl mit verkieselten Fossilien finden. Das besondere Interesse an vergleichbarer Klappersteine dürfte liegen im Vorhandensein poröser Kerne in unterschiedlichen Stadien der Verkieselung, die ursprünglich alle aus den wohldefinierten Skeletten ein und derselben Kieselschwammart bestanden haben könnten. Dadurch können die Unterschiede in der Art der Verkieselung besser verstanden werden, die sich aus den Unterschieden im Verkieselungsprozess ergeben, sowohl räumlich, vom Kern bis zur Außenwand, als auch zeitlich, von der Bildung in die Kreide(klippe), bis zum Zerfall im Kiesstrand.

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